Die Chancen, dass Alfeld einen Kunstrasenplatz bekommt, stehen gut. Die Mitglieder des Sportausschusses haben den Zuschuss der Stadt bei einer Enthaltung (BAL) empfohlen. Wenn der Stadtrat am 19. Dezember dem Haushalt 2018 zustimmt, fließen 150 000 Euro aus der Stadtkasse für das Projekt der SV Alfeld.
Wie berichtet, liegen die Pläne für den etwa 500 000 Euro teuren Umbau des Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz quasi schon in der Schublade. Der Platz soll allen Fußball spielenden Vereinen aus der Stadt und den Ortsteilen zur Verfügung stehen. Allein an der Finanzierung liegt es, dass noch kein Startschuss gegeben werden kann. Geplant ist, das nötige Geld aus drei Quellen zu beziehen: Stadt, Landessportbund und Förderverein Kunstrasen (SVA).
„Der Hartplatz ist marode, wenn wir weiter vernünftigen Fußball in Alfeld anbieten wollen, müssen wir Geld in die Hand nehmen“, brachte Ausschussvorsitzender Gerhard Jäschke (SPD) die Situation auf den Punkt. Bestätigung gab es von Sportamtsmitarbeiter Arne Klingeberg: Alle Plätze in Alfeld und den Ortsteilen seien seit vier Wochen gesperrt. Auf dem Hartplatz dürften aus Gründen der Verkehrssicherheit keine Punktspiele mehr stattfinden. „Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, spielen wir in Alfeld demnächst keinen Fußball mehr“, prophezeite Klingeberg. Zudem bezifferte er die Kosten für die alternativ anstehende Sanierung des Hartplatzes auf 70 000 bis 120 000 Euro.
„Ein Fußballplatz ist eine ganz wichtige Sache für das Vereinsleben“, stellte sich Kerstin Funk-Pernitzsch (Grüne) hinter die 150 000-Euro-Investition. Zudem sei es ein wesentlicher Aspekt, um Alfeld als familienfreundliches Mittelzentrum interessant zu halten.
„Wir sehen keine zwingende Notwendigkeit für einen Kunstrasenplatz“, sagte hingegen BAL-Fraktionschef Uwe Höltgebaum. Er werde das Thema bis zur Ratssitzung mit seinen Parteikollegen diskutieren. „In Zeiten, wo wir die Steuern erhöhen, stellt sich die Frage, ob wir uns einen Kunstrasenplatz leisten können“, so Höltgebaum. Der Förderverein Kunstrasen hat auf seiner Internetseite www.kunstrasen-alfeld.de einen virtuellen Platz freigeschaltet. Dort können Gönner ein Stück des Platzes virtuell erwerben.
VON STEPHANIE MARSCHALL, Artikel der Alfelder Zeitung vom 29.11.2017