Künstliches Gras statt Rotgrand

Förderverein will in Alfeld bis Ende 2019 einen Kunstrasenplatz bauen/ Kosten liegen bei 500 000 Euro
VON THOMAS JAHNS

ALFELD. Der erste Versuch ist gescheitert, im zweiten Anlauf soll es klappen: Bis zum 3. Oktober 2019 soll in Alleld anstelle des Hartplatzes neben dem „7 Berge Bad“ ein Kunstrasenplatz entstehen. Eigens dafür wurde der Förderverein Kunstrasen für Alfeld (Leine) e. V. gegründet. Aufgabe des Vereins ist es, etwa 250 000 Euro zusammenzubekommen. Diese
Summe soll über große und kleine Spenden über sogenanntes Crowdfunding zusammenkommen.

„Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber wir sind überzeugt, dass wir es schaffen“, sagt der Vorsitzende Markus Hoffmann. Das gesamte Kunstrasenprojekt kostet etwa eine halbe Million Euro. Die Stadt will sich mit 150 000 Euro beteiligen. „Der Hartplatz ist abgespielt. Den müssten wir jetzt auf jeden Fall erneuern“, sagt Bürgermeister Bernd Beushausen. Das koste 80 000 Euro. Die Pflege des Areals in den nächsten zehn Jahre verschlinge nochmals rund 70 000 Euro, sodass am Ende diese 150 000 Euro stünden.

„Diese Summe haben wir unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch den Rat sowie die spätere Genehmigung des Haushalts durch die Kommunalaufsicht in den Haushaltsentwurf für 2018 eingestellt“, erläutert Beushausen. Weitere maximal 100 000 Euro schieße der Landessportbund zu. Bleiben 250 000 Euro, die privat finanziert werden sollen.

Platz für alle Vereine

Zwar werde die SV Alfeld als Antragsteller fungieren, doch der Kunstrasenplatz solle allen Fußball spielenden Vereinen in der Stadt und den Ortsteilen zur Verfügung stehen. Deshalb seien auch weitere Vereine aus dem Stadtgebiet unter den derzeit 25 Mitgliedern im Förderverein sowie im Beirat vertreten. „Es macht Sinn, den bisherigen Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln“, betont Uwe Bestian-Lehmann, zweiter Vorsitzender des Fördervereins. Das 6000 Quadratmeter große Areal passe in den Sportbereich mit Hindenburgstadion und Bad. Zusätzlich seien Flutlicht, Umkleidemöglichkeiten und genügend Parkplätze in unmittelbarer Umgebung vorhanden. Zudem könne der Platz an 365 Tagen im Jahr genutzt werden.

Die Kommune hat außerdem ein Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben. Auch von dieser Seite aus sei nicht mit Einschränkungen zu rechnen, ist Beushausen optimistisch. Für die Finanzierung hat sich der Förderverein einiges einfallen lassen. So sollen Spender, die größere Beträge bereitstellen, auf einer Gönnertafel am Spielfeld verewigt werden. Zudem werde auf der Internetseite des Fördervereins ein virtuelles Spielfeld veröffentlicht. Dort können Gönner für 50 Euro eine einen Quadratmeter große Spielfeldfläche virtuell kaufen. Außerdem will der Fördererverein versuchen, ein Benefizspiel des Bundesligisten Hannover 96 in Alfeld zu organisieren. „Wir sind überzeugt davon, dass wir das Geld zusammenbekommen“, versprühen Hoffmann und Bestian-Lehmann Optimismus.

Großer Bedarf für Platz 

Der Bedarf für einen solchen Platz ist auf jeden Fall gegeben. Allein in der SV Alfeld gibt es rund 500 Fußballer in 20 spielenden Mannschaften. Viele weitere kommen aus den Vereinen in den Ortsteilen hinzu. Schon heute fehle es in der Kernstadt an Trainingsplätzen. „Im dörflichen Fußballbereich gibt es Problemstellungen“, so der Bürgermeister. Der Bau eines Kunstrasenplatzes sei auch eine Möglichkeit, eine Überspielung von Plätzen zu verhindern, sodass es nicht zu einem erhöhten Unterhaltungsaufwand komme.

„Bis August muss der Förderantrag beim Landessportbund gestellt sein“, erläutert Hoffmann. Fest stehe, dass es keine Kreditaufnahme für den Bau geben werde. Als Träger der Maßnahme fungiere wahrscheinlich die SVA. Im April/Mai 2018 solle das Projekt an den Start gehen, so die Planungen der Macher. Mindestens ein Drittel der Bausumme müsse vorhanden sein, damit der Antrag förderfähig sei. Ein Kunstrasenplatz gehört nach Ansicht der lnitiatoren zu den sogenannten weichen Standortfaktoren, um eine Kommune, und damit die dort vorhandenen Arbeitsplätze, für auswärtige Fachkräfte interessant zu machen.

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